Sinkende Zinsen von 2011 bis 2022

Leidiges Thema: Niedrigzinsen

Im Herbst 2009 mündete die Verschuldungsproblematik, die sich durch die Bewältigung der Finanzkrise ergeben hatte, in eine Staatsschulden- und Eurokrise in Europa, die z. B. Griechenland finanziell nahezu kollabieren ließ.

Die Europäische Zentralbank wollte alles dafür tun, um den Euro zu erhalten. Die Folgen der expansiven Geldpolitik: Leitzinssenkungen ab 2011 und Anleihekäufe in gigantischer Höhe. Durch diese Niedrigzinspolitik kam es zu einem Szenario, das am besten mit „des einen Freud, ist des anderen Leid“ zu beschreiben ist. Während die Geldanleger einen Kaufkraftverlust ihres Vermögens hinnehmen mussten, freuten sich im Gegenzug die Kreditnehmer über die niedrigen Zinsen. Das Geld der Anleger suchte sich in den Folgejahren andere Wege, die höhere Renditen versprachen und investierten ab 2015 immer mehr in Wertpapiere und Immobilien. In diesem Umfeld war eine gute, die Risikobereitschaft der Menschen berücksichtigende, maßgeschneiderte Anlageberatung auch in der Sparkasse Ansbach von entscheidender Bedeutung. Problematisch für Banken und Sparkassen blieben über Jahre die Minuszinsen, die die EZB ab 2014 für bei der EZB geparkte Gelder verlangte. Die Einführung von Verwahrentgelten konnte auch bei der Sparkasse Ansbach trotz hoher Freibeträge nicht mehr vermieden werden.

2022 ging die historische Niedrigzinsphase zu Ende. Erstmals seit 2011 hob die EZB am 27. Juli die Leitzinsen für die Eurozone an, um die aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise und des Ukrainekrieges aktuell stark steigende Inflationsrate zu senken. Bis Dezember folgten drei weitere Leitzinserhöhungen auf aktuell 2,5 %.

Sinkende Zinsen von 2011 bis 2022
Sinkende Zinsen von 2011 bis 2022