Johann Georg Brendel (1789-1883)

Porträt von Johann Georg Brendel

Am 17. August 1827 übernahm der Ansbacher Leihhausverwalter Johann Georg Brendel, der mit seiner Familie in der Neustadt 33 in einer kleinen Wohnung lebte, formal die Leitung der Sparkasse − ein Amt, das er bereits seit Lichtmeß 1827 inoffiziell ausgeübt hatte.

Er wurde am 6. Mai 1798 als Sohn eines Ansbacher Müllers und Mehlhändlers geboren. Der blitzgescheite junge Mann schlug die Verwaltungslaufbahn ein, kehrte nach beruflichen Stationen in Schwaben in seine Heimatstadt zurück und wurde am 17. März 1826 mit der Leitung des neuen Leihhauses betraut. Brendel war zweimal verheiratet und hatte elf Kinder.

Er versah seine Arbeit bis 1877 mit großer Sorgfalt, immensem Geschick und analytischem Verstand. Johann Georg Brendel, der am 22. Mai 1883 in Ansbach starb, zählt ohne jeden Zweifel zu den bedeutendsten bayerischen Sparkassenpionieren des 19. Jhs.

Freilich gönnte er sich auch Auszeiten, wie sein Sohn Carl in seinem Tagebuch berichtete:

„Mit mathematischer Pünktlichkeit ging der Vater immer zur gleichen Minute in die Abendkneipe und kehrte um 11 Uhr nach Hause zurück. Nur einmal, bei Hochwasser, als unser Haus eine Insel war, blieb er zu Hause, ein großes Ereignis für die ganze Familie, dabei war er aber die Mäßigkeit selbst in allem und von gutgepflegter, trefflicher Gesundheit …  täglich machte er zwei kurze Spaziergänge meist im nahen schönen Schloßgarten.“

Johann Georg Brendel (1789-1883)
Johann Georg Brendel (1798-1883)