Die Währungsreform kommt, 19.06.1948

Währungsreform

Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg war für die Ansbacher Sparkasse sehr schwer. Plünderungen, Vandalismus und Raub hatten hohe Schäden verursacht. Die Aktivseite der Bilanz bestand aus wertlosen Reichsanleihen und die Einlagen wurden von den Kunden nicht abgefordert. Denn mit der Reichsmark war in Zeiten der Zwangsbewirtschaftung von Nahrungsmitteln und Sachgütern nichts anzufangen. Dagegen florierte der „Schwarzmarkt“.

Erst mit der Währungsreform vom 20. Juni 1948 und der Einführung der D-Mark vollzog sich ein tiefer Einschnitt auf dem Weg des wirtschaftlichen Wiederaufbaus. Der sog. Kopfbetrag von 40 DM gestattete dem Einzelnen jedoch nur den Erwerb von wirklich grundlegenden Gütern. Viele begehrte Artikel blieben noch für Jahre unerreichbar.

Altgeldguthaben wurden im Verhältnis 10:1 in die neue Währung umgetauscht. Das hatte für den kleinen Sparer, der weder Immobilien noch Wertpapiere besaß, fatale Auswirkungen auf seine Daseinsvorsorge.

Aus dem Blickwinkel der Sparkasse stellte die Währungsreform eine organisatorisch-logistische Meisterleistung dar. Der Geldumtausch und die Aushändigung des Kopfgeldes gingen mit unzähligen Überstunden, aber ohne nennenswerte Komplikationen vonstatten. Die DM-Eröffnungsbilanz vom 21. Juni 1948 zeigte auch in Ansbach das ganze Ausmaß der Finanzkatastrophe, die das Dritte Reich hinterlassen hatte. Von der Bilanzsumme von rund 90 Millionen Reichsmark blieben nur noch 6,2 % oder 5,5 Millionen DM übrig.

Die Währungsreform kommt, 19.06.1948
Die Währungsreform kommt, 19.06.1948
20 DM-Schein, 1948
20 DM-Schein, 1948