Die Zahl der Girokonten explodierte, 1959

Von der Lohntüte zum Girokonto

Der Giroverkehr, schon zu Beginn des 20. Jhs. in die Produktpalette der Sparkasse Ansbach aufgenommen, trat erst nach der Währungsreform in der Wirtschaftswunderzeit seinen Siegeszug an. Direktor Karl Engelhard erkannte frühzeitig die strategische Bedeutung des Girokontos als Drehscheibe für alle privaten finanziellen Transaktionen. Deshalb stellte er ab Mitte der 50er Jahre in der Werbung und in den Kundengesprächen die Vorzüge des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in den Mittelpunkt.

Während Beamte und Angestellte rasch die Vorzüge eines Girokontos z. B. für die Bezahlung von Mieten oder Stromrechnungen via Dauerauftrag zu schätzen lernten, war vielen Arbeitern diese „Lohntüte mit Kontonummer“ noch lange suspekt. Aber in der zweiten Hälfte der 50er Jahre gingen immer mehr Industriebetriebe und mittelständische Unternehmen dazu über, die bargeldlose Lohnzahlung einzuführen.

Zwischen 1950 und 1960 erhöhte sich die Anzahl der Girokonten um rund 120 Prozent, von 4.800 auf 11.500. Daraus resultierte eine massive Intensivierung der Kundenbeziehungen. Der Geschäftsumfang vermehrte sich geradezu explosionsartig.

Das Girokonto wurde zum „Konto mit den unbegrenzten Möglichkeiten“. Die Einführung der Scheckkarte (1967) und des eurocheque-Verkehrs (1971) belegte dies. 1973, am Ende der Ära Engelhard, hatte die Stadt- und Kreissparkasse Ansbach 30 000 Girokonten in ihrem Bestand.

Die Zahl der Girokonten explodierte, 1959
Die Zahl der Girokonten explodierte, 1959
Werbeausstellung zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, 1958
Werbeausstellung zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, 1958
Werbeplakat Durch die Sparkasse überweisen, 50er Jahre
Werbeplakat Durch die Sparkasse überweisen, 50er Jahre
Werbeblatt Giroverkehr 1960
Werbeblatt Giroverkehr 1960
Werbeplakat Dispositionskredit, 1968
Werbeplakat Dispositionskredit, 1968
Werbeplakat Ein Girokonto bei uns, 1970
Werbeplakat Ein Girokonto bei uns, 1970