Im Sparkassenlokal Neustadt 33

Schwieriger Neuanfang

Der Wiederbeginn nach der Inflation war für die Sparkasse Ansbach schwierig. Zwar sorgte die Einführung der Reichsmark im Oktober 1924 für Währungsstabilität und eine kurze Periode der wirtschaftlichen Erholung begann. Aber das Vermögen des Mittelstandes war verloren und nur die Schuldner hatten sich über die Geldentwertung gefreut. Die Aufwertung der Altsparguthaben in Höhe von 12,5 % entschädigte nur in geringer Weise. Die Gesamteinlagen des Institutes bezifferten sich auf nurmehr 281.564 Reichsmark.

Neu war damals auch die Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens mit Gewinn- und Verlustrechnung im November 1925, was eine präzisere Geschäftsdisposition ermöglichte und die Arbeiten zur Jahresschlussbilanz vereinfachte.

Diesen Zeitpunkt sollte Johann Rieger jedoch nicht mehr als Leiter der Sparkasse Ansbach erleben. Am 1. Oktober 1925 wurde er wegen Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt. So lautete zumindest die offizielle Version. In Wirklichkeit hatte der Sparkassenverwalter durch unsichere Wechselkredite das Institut in ernste Bedrängnis gebracht und hohe Verluste verursacht.

Zudem mussten manche Geschäftszweige wie z. B. das Depositen-, Kontokorrent- und Wertpapiergeschäft dringend angekurbelt werden, was sein Nachfolger übernahm: Stadtkämmerer Hans Lustig (1925-1938).

Im Sparkassenlokal Neustadt 33
Im Sparkassenlokal Neustadt 33
Banknote 10 Reichsmark, 1924
Banknote 10 Reichsmark, 1924
Banknote 20 Reichsmark, 1924
Banknote 20 Reichsmark, 1924
Sparkassenleiter Hans Lustig (1925-1938)
Sparkassenleiter Hans Lustig (1925-1938)