Ansbacher Schlachthof, Beginn des 20. Jhs.

Kommunalkredite zum Wohle Ansbachs

Die Sparkasse Ansbach hatte zwischen 1870 und 1910 als Kapitalgeberin für diverse Bauvorhaben (z. B. Kanalisierung, Gaswerk, Krankenhaus) einen entscheidenden Anteil an der Modernisierung Ansbachs. Ohne die finanzielle Schützenhilfe der Sparkasse wäre es zu keiner Verbesserung der sanierungsbedürftigen Infrastruktur gekommen. Zwei weitere Projekte sind erwähnenswert: die Neupflasterung der Altstadt und der Bau des Schlachthofes.

Die Straßen befanden sich in einem desolaten Zustand. Deshalb beschloss der Magistrat, zwischen 1882 und 1887 alle Hauptstraßen der Innenstadt und deren Nebenstraßen zu pflastern und Gehsteige und Kanalanlagen zu sanieren. Hierzu nahm die Stadt einen Kommunalkredit bei der Sparkasse auf.

Jeder Stadtbewohner, der sich ein paar Schweine oder Hühner hielt, schlachtete damals selbst. Blut und Urin der Tiere liefen ungereinigt in die Kanalisation, was regelmäßig Typhusausbrüche hervorrief. Für den Bau eines Schlachthofes stellte die Sparkasse 1885 die Mittel zur Verfügung. Am 1. Juli 1887 nahm er an der Eyber Straße seinen Betrieb auf.

Diese Beispiele zeigen, dass die Stadtväter gerne die Ansbacher Sparkasse als sprudelnde Kreditquelle benutzten. Obwohl ihre Entwicklung gebremst wurde, flossen zusätzlich zwischen 1885 und 1913 über 400.000 Mark durch Gewinnabschöpfungen in das chronisch leere Stadtsäckel.

Ansbacher Schlachthof, Beginn des 20. Jhs.
Ansbacher Schlachthof, Beginn des 20. Jhs.
Ansbacher Gaswerk, 1929
Ansbacher Gaswerk, 1929