Reduktion des Einlagenzinses auf 3 %, 1886

Im Dornröschenschlaf

Die Sparkasse Ansbach versank nach der Ära Brendel in einen „Dornröschenschlaf“. Dies lag vor allem daran, dass der früher so risikofreudige Magistrat an einer weiteren Ausdehnung kein Interesse mehr hatte. So wurde 1883 und 1886 der Zinssatz für Einlagen erst für neue, dann auch für alte Gelder auf 3 % gesenkt.

Zur Stagnation trug aber auch die gestiegene Konkurrenz der genossenschaftlich strukturierten Darlehenskassenvereine bei, die der Sparkasse auf dem Land durch höhere Zinsen zunehmend Einleger wegnahmen. Als Hauptkonkurrent trat der Landwirtschaftliche Kreditverein für Mittelfranken auf, dessen Bankrott 1901 sich wegen des Vertrauensverlustes auch negativ auf die Sparkasse Ansbach auswirkte. Der Einlagenbestand verringerte sich schlagartig von 5,6 auf 4,7 Mio. Mark.

Viele Kunden verlor die Sparkasse Ansbach aber auch an andere Sparkassen, deren Zahl zwischen 1850 und 1900 in Mittelfranken von 19 auf 50 wuchs. Ihr Einzugsbereich reduzierte sich immer mehr auf die Stadt Ansbach und deren Umgebung. Vertrauten 1870 noch über 19.000 Menschen der Sparkasse ihre Rücklagen an, halbierte sich deren Zahl bis 1900. Dennoch blieb sie ein recht großes Institut, von dem sich die Stadt beachtliche Summen auf dem Kreditwege leihen konnte.

Reduktion des Einlagenzinses auf 3 %, 1886
Reduktion des Einlagenzinses auf 3 %, 1886