Im letzten Drittel des 18. Jh. – dem Zeitalter der Aufklärung – wurde der Wunsch nach mehr Freiheit immer stärker. Dies führte 1789 zur französischen Revolution und dem Ende des absolutistischen Staates. Das liberale Gedankengut breitete sich auch in Deutschland aus. Dabei sollte mit der Ausweitung der individuellen Freiheit auch die persönliche Eigenverantwortung größer werden.
In diesen Kontext ist auch die Sparkassenidee einzuordnen.
Sie lautete: Mit Sparkassen den ärmeren Bevölkerungsschichten die Chance zur individuellen finanziellen Vorsorge für Notzeiten nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Und diese Gedanken sind schon über 200 Jahre alt.
Gründungsmotive waren auch die Hebung von Sitte und Moral der unteren sozialen Schichten und der Kampf gegen die sich im vorindustriellen Zeitalter ausbreitende Verarmung großer Bevölkerungskreise.
Die erste Gründungswelle, beginnend in Hamburg 1778, verebbte in den Napoleonischen Kriegen. Ab 1815 kam es wieder verstärkt zu Sparkassengründungen. Existierten 1808 deutschlandweit erst acht Sparanstalten, so gab es 1836 bereits 281 Institute, 1850 exakt 900 und 1908 schon über 3.000 Sparkassen im Deutschen Kaiserreich.
