Die Sparkasse in der Neustadt 33

Das Sparkassenlokal

Seit 1827 hatte die Sparkasse ihren Sitz in der Neustadt Nr. 33. Das 260 m2 große Anwesen bestand aus einem zweigeschossigen Haupt- und ausgebauten Rückgebäude mit Lichthof. Im Parterre befanden sich die Geschäftsräume, im 1. und 2. Stock die Wohnungen des Dieners bzw. Verwalters. Das Kassenzimmer und Verwalterbüro waren eng, dunkel und feucht.

Nur zwei kleine schwarze Täfelchen mit der Aufschrift „Sparkasse“ bzw. „Leihhaus“ machten Passanten auf die Funktion des mit grauen Steinplatten verkleideten Gebäudes aufmerksam. Sicherheitsvorkehrungen gab es lediglich in Form von blechbeschlagenen Fensterläden.

Nach der Installation zweier feuerresistenter Schränke 1882 war im Kassenzimmer gerade noch Platz für zwei Personen; selbst der Einbau eines Ofens musste unterbleiben. 1889 wurden die Geschäftslokalitäten renoviert, der Eingang verlegt und ein separater Schalterraum geschaffen. Auch die Fassade erhielt einen neuen Anstrich.

Im „Kassalokal“, ein kleines rechteckiges Zimmer mit zwei Fenstern, waren Hauptbücher und Barschaften deponiert. Im Büro des Verwalters stand ein Schreibtisch mit drei runden Ledersesseln davor. Bis zum Anfang des 20. Jhs. arbeiteten nur der Verwalter, ein Offiziant und drei Gehilfen für die Sparkasse. Erst 1908 mit Einführung der täglichen Verzinsung wurde das Personal aufgestockt. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges waren drei Männer und fünf Frauen für das Institut tätig.

Die Sparkasse in der Neustadt 33
Die Sparkasse in der Neustadt 33
Feuergeschützter Kontenschrank, 1909
Feuergeschützter Kontenschrank, 1909