Auszeichnung mit der goldenen Ehrenmünze, 1876

Brendel geht in den Ruhestand

Mit der Ausarbeitung der Statuten und der Währungsumstellung ging Johann Georg Brendels Dienstzeit langsam zu Ende. Am 14. Juni 1876 wandte sich Bürgermeister Mandel (1821-1877) an die Regierung von Mittelfranken (gekürztes Zitat):

„Johann Georg Brendel, geb. am 6. März 1798, wurde im Jahre 1826 als Leihhausverwalter bestellt. Im darauffolgenden Jahre wurde demselben auch die Verwaltung der städtischen Sparkasse übertragen. Seit jener Zeit bekleidet Brendel, ein rüstiger Greis, unermüdet und aufs Gewissenhafteste die ihm übertragenen Ämter.

Von kleinen Anfängen hat sich die Sparkasse bis zur stärksten derartigen Anstalt im Königreiche emporgeschwungen. Nicht der geringste Theil des Verdienstes an der großartigen Entwicklung des Instituts gebührt dem gefälligen Benehmen, der Geschäftsgewandtheit, der Integrität und Pünktlichkeit, womit Brendel stets die Verwaltung besorgte.“

Die Lobeshymne endete mit der Bitte, die Regierung möge sich beim König für die Verleihung der goldenen Ehrenmünze des Ludwigordens zum 50. Dienstjubiläum Brendels einsetzen. Die Intervention hatte Erfolg. Am 10. November 1876 wurde dem zu Tränen gerührten Brendel in einer Feierstunde diese hohe und sehr seltene Auszeichnung überreicht.

Am 12. Januar 1877 bat der fast 79jährige um seine Pensionierung. Am 1. April 1877 trat der verdiente Beamte von der Ansbacher Sparkassenbühne ab. Am 22. Mai 1883 verstarb er.

Auszeichnung mit der goldenen Ehrenmünze, 1876
Auszeichnung mit der goldenen Ehrenmünze, 1876